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Schwarze Chips

WAFFENRECHT, Waffengesetz und NOTWEHR Recht | JETZT verstehen und anwenden!

Aktualisiert: 2. Juli 2024


Zum Thema Waffenrecht gibt es viele Legenden. Die allermeisten davon sind falsch. Das liegt daran, dass das Waffenrecht in Deutschland für Laien aber sogar für Profis oftmals wenig verständlich und ungenau ist, sodass im Grunde genommen ganz vieles unklar und unbeantwortet bleibt.



Verbotene Waffen im Internet: Ein kritischer Blick auf diese Option der Selbstverteidigung


Aufgrund langjähriger Erfahrungen haben wir uns intensiv damit auseinandergesetzt und möchten das komplizierte Waffenrecht für dich auf wenige relevante Punkte zusammenfassen, auf die du dich ab sofort verlassen kannst.


Im Internet selbst auf einschlägigen und seriösen Seiten werden tonnenweise verschiedenste Waffen zur Selbstverteidigung angeboten, die dort käuflich erworben werden können. Es gibt die verschiedensten Messer, Kampfmesser, Macheten, aber auch abgewandelte Waffen, Stromschocker, Kubotane, getarnte Schlagringe und vieles mehr.


Hierzu ist Folgendes zu sagen:

Es gibt gemäß Waffengesetz verbotene Waffen, die überhaupt nicht erworben oder besessen werden dürfen.

Das sind beispielsweise Springmesser oder Fallmesser, Wurfsterne, Totschläger oder Schlagringe und einiges weiteres. Eine getarnte Waffe kann beispielsweise ein Messer sein, das in einem Spazierstock versteckt ist. Auch selbstgebaute Waffen wie ein Golfball in einer Socke mit dem Prinzip des Totschlägers, werden tatsächlich vom Bundeskriminalamt als verbotene Waffe eingestuft.

 

Jetzt könnte man weiterhin die Frage stellen, warum verbotene Waffen im Internet überhaupt angeboten werden können. Diese Frage ist gut und bleibt letztlich unbeantwortet. Möglicherweise hängt es damit zusammen, dass in anderen Ländern andere Gesetze gelten und der Internetmarkt ja nicht nur für Deutschland gilt. Jedoch musst du dir im Klaren sein, dass du keine verbotenen Waffen kaufen solltest, um nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen.


Anders als in anderen Bereichen der Rechtsprechung sind die Urteile bei Verstößen gegen das Waffengesetz nämlich sehr streng und eindeutig. Anscheinend wollte der Gesetzgeber, dass die deutsche Bevölkerung so unbewaffnet wie möglich bleibt. Ob das schlau war oder nicht, kann jeder selber beantworten. Insbesondere wecken selbstgebaute Waffen die erhöhte Aufmerksamkeit der Behörden. Es drohen mitunter harte Strafen bis hin zum Freiheitsentzug. 



Legale Waffen zuhause: Lagerungsvorschriften für erlaubte Selbstverteidigungswaffen


Weiterhin gibt es erlaubte Waffen, die aber ausschließlich in den eigenen vier Wänden, also in der eigenen Wohnung oder dem eigenen Haus gelagert werden dürfen. Je nach Waffentyp gelten für diese Lagerung verschiedene weitere Vorschriften. In der Regel gilt aber immer, dass diese gefährlichen Gegenstände so aufbewahrt werden müssen, dass sie vor unbefugten Zugriff geschützt sind. Erlaubte Waffen sind zum Beispiel ein Teleskopschlagstock, so wie er von der Polizei genutzt wird.



Schreckschusswaffe, Elektroschocker, Reizgas: Diese Waffen dürfen legal geführt werden!


Kommen wir nun zu den erlaubten Waffen, die auch unterwegs mitgeführt werden dürfen. 

Gemäß Waffengesetz gibt es eigentlich nur folgende Möglichkeiten: 


  1. Die Schreckschusswaffe mit dem Stempel PTB ab 18 Jahren. Das Führen mit Munition nur mit kleinem Waffenschein. Führverbot bei öffentlichen Veranstaltungen.

  2. Elektroschockgerät mit dem PTB Prüfzeichen ab 18 Jahren. Hierfür ist kein Waffenschein erforderlich. Führverbot bei öffentlichen Veranstaltungen.

  3. CS Reizgas mit BKA Prüfzeichen ab 14 Jahren. Hier ist kein Waffenschein erforderlich. Führverbot bei öffentlichen Veranstaltungen.


Das war's. Glaubst du nicht? Doch, es ist wirklich so. Hingegen jeder anderen Erzählung, die man hier und dort so hört, hat Deutschland ein unglaublich strenges Waffenrecht, das nur diese oben genannten Ausnahmen kennt.  Diese Waffen darf ich also (ggf. auch gleichzeitig) führen und zur Notwehr auch gegen Menschen einsetzen.


Die Gewalt auf deutschen Straßen hat dramatisch zugenommen. JEDERMANN ist deshalb dazu aufgefordert, nun handlungssicher zu werden im Umgang mit dem Notwehrrecht, den Grundlagen der Selbstverteidigung sowie dem Einsatz erlaubter Waffen.


Notwehrrecht: § 32 StGB und seine Bedeutung für die Selbstverteidigung


Jedoch gibt es noch eine Ergänzung hierzu. Der § 32 StGB  sagt nämlich folgendes aus:

(1) Wer eine Tat begeht, die durch Notwehr geboten ist, handelt nicht rechtswidrig.
(2) Notwehr ist die Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden.

Wenn du also unmittelbar an Leib und Leben gefährdet wirst oder ein anderer an Leib und Leben gefährdet wird (dann nennt sich das Ganze Nothilfe), dann ist es erlaubt zur Beendigung dieses gegenwärtigen rechtswidrigen Angriffs alles zu tun, um diesen Angriff zu stoppen. Ich darf mir also sehr wohl alles Mögliche schnappen, was ich in dieser Situation greifen kann, um dies auch zu meiner Verteidigung gegen den Angreifer einzusetzen.


Wir wollen die drei erlaubten Waffentypen nun ganz kurz. 



Praxisbewertung: Die Schreckschusspistole als effektive Option zur Selbstverteidigung


Die Schreckschusswaffe ist in entsprechender Ausführung durchaus eine geeignete Selbstverteidigungswaffe.

Warum genau, werden wir dir in unserem Folgebeitrag ausführlich darstellen. Von dem Führen eines Elektroschockgerätes raten wir ab. Das Einsatzspektrum ist sehr begrenzt und du musst sehr nah an den Gegner rankommen, was eine Eigengefährdung schon wieder möglich werden lässt (Gegner hat z.B. Messer). Das CS-Gas halten wir ebenfalls für wenig zweckmäßig, da es im Einsatz gegen Menschen oftmals nur wenig Wirkung zeigt. 


Unser abschließender Rat an dieser Stelle lautet deshalb: Konzentriere dich bei der Vorbereitung einer guten Selbstverteidigung trotzdem darauf, gesetzeskonform zu bleiben. Du wirst sehen, hier bleibt immer noch genügend Spielraum, um dich und deine Familie effektiv schützen zu können. Auf der anderen Seite kommst du aber nicht mit den Behörden in Konflikt, was wir für sehr ratsam erachten.


In den Folgebeiträgen erfährst du alle notwendigen Fakten und Details zu den vorgeschlagenen Waffen und ihrem konkreten Einsatzspektrum.


 

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