EINZELKÄMPFER ODER GRUPPE? | Überleben in einer Krise | Krisenvorsorge Blackout Deutschland aktuell
- Team BLACKOUT Deutschland

- 14. Feb. 2024
- 5 Min. Lesezeit
In Situationen, in denen es ums Überleben geht, haben wir ganz oft das Bild des einsamen Kämpfers vor Augen, der die Widrigkeiten auf eigene Faust bekämpft und so sein Überleben sichert. Wahrscheinlich sind diese Phantasien angereichert worden durch diverse Hollywoodfilme à la Rambo. Auch in der Realität haben einige Prepper und Überlebenskämpfer dieses Bild für sich selbst adaptiert und bereiten sich ganz höchstpersönlich auf den Weltuntergang vor.
Alleingang oder Gruppenpower: Die Debatte um die optimale Überlebensstrategie
Um es vorwegzunehmen: Das ist alles richtig und entspricht ja auch im Übrigen den Forderungen des Bundesamtes für Katastrophenhilfe. Von dort heißt es ja schließlich auch, jeder Einzelne solle sich vorbereiten und nicht etwa eine Gruppe von Menschen solle sich vorbereiten.
Darüber hinaus gibt es aber einige Unklarheiten darüber, ob das Überleben eher gelingen kann, wenn man als Einzelner unterwegs ist oder wenn man sich als Gruppe gegenseitig unterstützt. Diese Frage kann man wahrscheinlich auch nicht pauschal und für jeden Zweck beantworten. Vielmehr kommt es auf die spezielle Situation an, in der sich eine oder mehrere Personen befinden.
Einzelkämpfer Vorteile: Schnelle Entscheidungen und Beweglichkeit
Bin ich als Einzelner vorbereitet und nur für mich selber verantwortlich, hat dies unweigerlich spezielle Vorteile. Zum einen muss ich nur für eine Person denken, planen und handeln. Auch wiegt die Verantwortung weniger schwer, als wenn ich noch für eine Gruppe verantwortlich bin. Wenn Risiken eingegangen werden, so gehe ich diese nur für mich ein. Entscheidungen können also schneller getroffen werden und müssen nicht gegenüber anderen aufwendig durchgesetzt werden.
Ein Einzelner ist wahrscheinlich viel beweglicher aufgrund dieser schnellen Abfolge von Entscheidung und Handlungen. Es fällt wesentlich weniger Koordinierungsaufwand an, als gegenüber einer Gruppe. Sozialpsychologische Aspekte wie Neid, Missgunst und Streitigkeiten gibt es nicht. Alle gehorteten Vorräte und Materialien stehen nur einer Person zur Verfügung. Soweit zu den Vorteilen.
Die Gruppe und ihre Vorteile in der Krisenvorsorge und dem Katastrophenschutz
Umgekehrt hat aber auch eine Gruppe unschlagbare Vorteile zu bieten, welche die Leistungsfähigkeit eines Einzelnen schnell überbieten können. So bietet die Gruppe positive sozialpsychologische Aspekte wie:
Zusammenhalt
gegenseitige Motivation
Informationsaustausch
Aufgabenteilung
und Zusammenbringung verschiedener Talente
Jede Einzelperson bringt verschiedene Fähigkeiten ins Team mit ein, welche die Leistungsfähigkeit des gesamten Teams erhöhen.
Zum Beispiel könnte es sein, dass eine Person ein besonders guter Koch ist. Eine andere Person des Teams kennt sich sehr gut mit Erster Hilfe aus und ein weiteres Mitglied wiederum ist ein besonders guter Planer und Organisator.
Möglicherweise gibt es eine weitere Person, die sich sehr gut mit CB-Funk und Telekommunikation auskennt, es gibt eine Mechanikerin oder eine Ärztin und so weiter. An diesen knappen Beispielen wird schnell deutlich, dass ein gut zusammengestelltes Team sehr viele gute und hilfreiche Kompetenzen in sich vereinigen kann.
Einzelkämpfer in der Krise: Zahlenmäßige Unterlegenheit und die Folgen für das Überleben
Aber ein weiterer Aspekt kommt hinzu. Selbst wenn der Einzelkämpfer über zahlreiche geeignete Kompetenzen verfügt und diese bis zum Gehtnichtmehr trainiert hat, so kann er dennoch aufgrund seiner zahlenmäßigen Unterlegenheit in einer Krise sehr schnell an seine Grenzen stoßen. Denn in der Realität spielt das Kräfteverhältnis durchaus eine große Rolle.
Gehen wir davon aus, dass bei einem länger anhaltenden Blackout die Sicherheitslage regional oder großflächig außer Kontrolle gerät, dann muss mit marodierenden Banden und zahlreichen kriminellen Übergriffen gerechnet werden.
Wir können aber ziemlich sicher davon ausgehen, dass die kriminellen Banden meist nicht als Einzelgänger unterwegs sind, sondern sich als Gruppe organisiert haben.
Nun würde also unser bestens vorbereiteter Einzelkämpfer im schlimmsten Fall einer bis an die Zähne bewaffneten Gruppen von fünf, zehn oder mehr Personen ganz alleine gegenüberstehen. Es wird jetzt sehr schnell anhand dieses Bildes klar, dass der Einzelkämpfer, so gut er darauf vorbereitet sein mag, gegen eine solche Gruppe nur noch mit Glück bestehen kann. Wirklich sicher ist das aber nicht mehr. Und das wäre ja genau das Gegenteil dessen, was man eigentlich erreichen wollte. Das Ziel war es ja, sich krisensicher aufzustellen, um jedweder Gefahr trotzdem zu können.
Einzelkämpfer oder Gruppe? Diese Frage stellen sich viele Prepper in der Vorbereitung auf einen Blackout, eine Katastrophe oder einen Krieg. In dieser brandneuen Podcast-Folge präsentieren wir ALLE Vor- und Nachteile der beiden Möglichkeiten in gewohnt fesselnder Atmosphäre. Viel Spaß!
Stärke durch Größe: Die taktische Überlegenheit einer gut vorbereiteten Gruppe
Vor diesem Hintergrund ist es tatsächlich so, dass eine kompakte und gut aufeinander abgestimmte Gruppe die Überlebensfähigkeit und den Kampfwert eines Einzelnen deutlich übersteigt.
Eine kriminelle Bande oder andere Elemente, die es auf einen abgesehen haben, tun sich wesentlich schwerer mit einem Angriff, wenn ihnen eine ebenbürtige oder sogar eine überlegene Gruppe gegenüberstehen würde. Diese würden dann ihre leichtere Beute woanders suchen, anstatt selber ein hohes Risiko einzugehen.
Das Wichtige dabei ist aber Folgendes: Die Gruppe muss genauso wie jeder Einzelne speziell vorbereitet und ausgerüstet sein.
Insofern kommt es explizit darauf an, ob und wie die Gruppe im Vorfeld geformt und ausgebildet wurde. Stellen wir uns also eine kleine Gruppe von vier oder sechs Gleichgesinnten vor, die sich eben nicht einzeln jeder für sich, sondern zusammen als Gruppe vorbereiten und gegenseitig ausbilden.
Über Monate oder Jahre würde diese Gruppe in der Vorbereitung zusammenwachsen, würde sich gegenseitig mit hilfreichen Informationen versorgen, von denen die anderen wieder profitieren, würde Materialien und Lebensmittelvorräte gemeinsam einlagern und auch gemeinsam Trainings und Übungen durchführen. Es liegt auf der Hand, dass es nur eine Frage der Zeit wäre, wann diese Gruppe zu einem gut ausgebildeten Team reifen würde, das sämtliche Krisenszenarien locker meistern würde.
Der Blick zu den Profis: Sondereinheiten und Special Forces setzen IMMER auf ein schlagkräftiges Team
So sind militärische Sondereinheiten auch nie als Einzelgänger unterwegs sondern immer in kleinen Trupps. Ein Trupp ist eine militärische Einheit in einer Größe von ca. vier Soldaten. Das Viererteam ist eben gerade so groß, dass es sich gegenseitig optimal unterstützen kann und dabei aber klein genug, um schnell und flexibel genug reagieren zu können.
Das deutsche Kommando Spezialkräfte (KSK) ist so gegliedert.
Ein kleiner Seitenhieb am Rande: Auch im filmischen Bereich gibt es Beispiele für solche Vierer-Trupps. So sind beispielsweise das bekannte A-Team oder auch die Pinguine aus Madagaskar zu viert unterwegs. In diesen Beispielen bewahrheitet sich, was eben gerade besprochen wurde: Jedes einzelne Mitglied der Gruppe ist auch hier ein Spezialist für dies oder das, die Gruppenmitglieder motivieren sich untereinander und tauschen Informationen aus, sie sind insgesamt zu weitreichenderen Handlungen in der Lage und können sich viel effektiver gegenüber einem Gegner behaupten. Die Drehbuchautoren haben sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von den realen militärischen Gegebenheiten inspirieren lassen.
Vorsorge auf Krise und Krieg mit der Familie: Gemeinsam spielerisch vorbereiten durch Sport, Survival, Bushcraft und mehr
Wir hoffen, wir konnten an dieser Stelle anschaulich genug darstellen, dass es Sinn macht, sich in einer kleinen und kompakten Gruppe zu organisieren, sollte dies möglich sein. Diese Gruppe kann letzten Endes auch die eigene Familie sein, mit der man ja ohnehin zusammenlebt. Warum also nicht das gemeinsame Hobby der Krisenvorbereitung pflegen?
Hier ist sicherlich für jeden was dabei und langweilig wird es ganz sicher auch nicht aufgrund des großen Spektrums. Wir denken hier beispielsweise an Sport und Gesunderhaltung, gemeinsames Zubereiten gesunder Nahrung, gemeinsamer Einkäufe und Einlagerung der Vorräte, gemeinsame Trainingsmärsche mit Rucksack in freier Natur oder einfach nur Sport in der Gruppe.
Survival Training mit Familie und Kindern: Abenteuer in der Natur machen krisensicher
Ebenso könnte ein gemeinsames Survival-Training auf dem Plan stehen, das insbesondere auch für Kinder einen sehr hohen Unterhaltungswert besitzt. Uns ist kein Kind bekannt, das nicht großes Interesse daran haben würde, ein paar Tage im Kreise seiner Familie mit Zelt und Rucksack im Freien zu verbringen, um dabei so manche Abenteuer in Gottes freier Natur zu erleben.
Natürlich läuft auch hier nicht immer gleich alles nach Plan, aber genau darum geht es ja in der Vorbereitung. Denn je mehr gemeinsame Erfahrungen gemacht werden, desto krisensicherer wird die Kleingruppe werden.
Wenn man das Ganze nicht allzu ernst betreibt, sondern mit viel Spaß und guter Laune angeht, dann werden alle genügend positive Eindrücke sammeln, die prägend sein werden für das ganze Leben.




