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Schwarze Chips

Blackout, Stromausfall, Energieknappheit: GEFAHR FÜR DEUTSCHLAND?


Blackouts gab es in der Vergangenheit schon öfter. Meist waren diese nur von kurzer Dauer, jedoch waren ihre Auswirkungen oft verheerend. Hier einige Beispiele:



New York 1977: Ein ganzer Tag im Dunkeln


In New York geht im Jahre 1977 plötzlich das Licht aus. Die Stadt ist für ca. vierundzwanzig Stunden komplett ohne Strom. Da auch Aufzüge elektrisch gesteuert werden, sind tausende in den Wolkenkratzern eingeschlossen und müssen befreit werden. Durch die Dunkelheit kommt der komplette Straßenverkehr zum Erliegen. Ein einziges Chaos.


Die Rettungskräfte stehen vor unlösbaren Aufgaben. Wie sollten zum Beispiel die Rettungs- oder Streifenwagen einen Einsatzort erreichen, wenn die Straßen komplett versperrt sind? Wie sollten Menschen gewarnt oder informiert werden, wenn Fernseher und Radios überwiegend nicht mehr funktionierten? Wie sollten Kliniken betrieben werden oder Operation durchgeführt werden, wenn notwendige Anlagen nicht mehr betrieben werden konnten?

Das sind nur Beispiele, die deutlich aufzeigen, zu welchem Chaos und zu welcher Verunsicherung ein totaler Stromausfall in Sekundenschnelle führen kann.

Der Grund für den Stromausfall in New York war banal:  Lediglich Blitzeinschläge in einen Transformator und eine lose Mutter haben eine Kettenreaktion ausgelöst. 

 


USA 2003: Luftnot und Panik in gestrandeten Zügen


Bei einem Blackout in den USA im Jahre 2003 wurde der Strom von etwa 50 Millionen Amerikanern lahmgelegt. Abermals waren auch hier die New Yorker Bürger betroffen. Auch damals mussten tausende von Menschen aus gestrandeten Zügen gerettet werden, was viele Stunden gedauert hatte und sehr aufwändig war.


Betroffene berichteten davon, dass ihnen nach und nach die Luft auszugehen drohte, was nachvollziehbar ist, wenn man bedenkt, dass auch die Belüftung von unterirdisch fahrenden Nahverkehrszügen elektrisch gesteuert wird.


Wären sie also nicht schnell genug gerettet worden, hätten sie ebensogut ersticken können. Zusätzlich zur Luftnot machte sich dann auch noch Panik breit. Passagiere die so in den Zügen feststeckten, wollten über ihre Smartphones mit anderen in Kontakt treten, doch auch die Telefone waren tot.

Da das alles gleichzeitig passierte und ohne jede Vorwarnung eingetreten war, kann man sich vorstellen, wie groß die Verunsicherung der Leute gewesen sein muss.

Stelle dir vor, du fährst mit der S-Bahn durch einen Tunnelabschnitt und plötzlich bleibt der Zug stehen, alle Lichter sind aus, die Handys funktionieren nicht mehr und die Luft wird langsam stickig. Wie würdest du hier reagieren?


Da braucht es schon ein gefestigtes Mindset, um die Ruhe zu bewahren. Noch was anderes wird es sein, wenn man in diesem Moment kleine Kinder oder gar ein Baby bei sich hat oder hilfsbedürftige Personen, die man dann entsprechend auch noch beruhigen muss.

 


Deutschland 2006: Stromausfall durch einen Passagierschiff-Start


Im Jahre 2006 wurde wegen des Stapellaufes eines Passagierschiffes in Deutschland eine Stromleitung vom Netz genommen. Diese Teilabschaltung wurde aber nicht ausreichend abgesichert,  sodass sich weitere Leitungen automatisch mit abschalteten. Damit hatte wohl niemand gerechnet. In der Folge waren sechzehn Millionen Menschen für mehrere Stunden ohne Strom. Auch hier entstand ein immenses Chaos. Und das obwohl der Blackout nur zwei Stunden gedauert hatte.


Um die verschiedenen europäischen Teilsysteme nach dem Blackout wieder zu einem Gesamtsystem zusammenzuführen wurden insgesamt elf Versuche (!) benötigt. Es ist also nicht ganz einfach, heruntergefahrene und abgeschaltete Netzelemente mittels sogenannten Schwarzstarts wieder hochzufahren und auf der gemeinsamen Frequenz von 50 Hertz zu vereinen. Damit es gelingen konnte, war einiges an Ingenieurskunst notwendig gewesen.

 

Blackouts gab es bereits öfter. Die Folgen waren immer die selben: Chaos, Verunsicherung und Panik breiteten sich rasant aus. Alle relevanten Fakten dazu erfährst du in unserem aktuellen Filmbeitrag.


Winter 2011/2012: Dreifache Bedrohung der Stromversorgung in Deutschland


Im Winter 2011 / 2012  kam es mindestens dreimal zu einer akuten Gefährdung der Stromversorgung in Deutschland. Dies hing eng damit zusammen, dass die erneuerbaren Energien die Stromlandschaft verändern. Gab es früher wenige große Kraftwerke, so haben wir heute viele kleine Kraftwerken, also Photovoltaik-Anlagen, Windräder und so weiter.


Windkraftanlagen befinden sich außerdem meist im Norden aufgrund der dafür passenden klimatischen Bedingungen. Der im Norden durch Windkraftanlagen gewonnene Strom muss also nach Süden transportiert werden. Hinzu kommt noch, dass die Erträge durch Windkraftanlagen stärker schwankend sind, als bei herkömmlichen Kraftwerken. Das liegt schlicht und einfach daran, dass manchmal der Wind mehr weht, manchmal weniger. So steigt oder sinkt das Energieniveau viel schneller, als man es vorausberechnen könnte.

 


Türkei erlebt Blackout nach vermuteter Cyber-Attacke


Im Jahre 2015 gab es in der Türkei einen Blackout, der die Großstädte komplett zum Erliegen brachte. Elektrische Züge standen mitten auf der Strecke still. Die darin eingeschlossenen Menschen mussten einiges an Geduld mitbringen. Der gesamte Verkehr kam zum Erliegen, die Produktion der Industrie wurde ebenfalls gestoppt, die Menschen waren im Ungewissen, Haushaltsgeräte funktionierten nicht mehr, in den Wohnungen und Häusern war es dunkel.

Als Grund wurde hier eine Cyber-Attacke angenommen.

 


Die Realität eines Blackouts: Fehlende Notfalllösungen und totale Unmittelbarkeit


Das Fatale an einem Blackout ist, dass er komplett unvermittelt auftritt und dass es so gut wie keine Notfalllösung von staatlicher Seite gibt, die Strom und Energieverluste zu kompensieren. Was wir uns in unserer Fantasie möglicherweise ausmalen, nämlich dass irgendwo ein Notstromaggregat anspringt oder dass irgendeine Behörde uns ein Ersatzstromkabel ans Haus legt, das gibt es in der Realität nicht.

Entweder funktioniert der Strom oder er ist tot. Es gibt nur diese zwei Möglichkeiten: entweder an oder aus.

 

Wie fragil dieses komplizierte Werk aus verschiedensten Kraftwerken und Stromproduktions-Stellen ist, kann sich der Laie überhaupt nicht vorstellen. Selbst Experten tun sich mittlerweile schwer und geraten an ihre Grenzen, die gesamten Zusammenhänge richtig zu begreifen und im Vorwege richtig zu berechnen.


Gibt es in dem Stromnetz auch nur an einer Stelle ein kleines Problem, so kann dies eine Kettenreaktion zur Folge haben, die kaskadenförmig zu einem Blackout nicht nur in Deutschland, sondern in ganzen Teilen von Europa führen kann. Die Energiemärkte sind miteinander verknüpft und nicht etwa auf die Landesgrenzen beschränkt.

 
 
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